Informationen zu Coleridge Daniels
Der südafrikanischen Sozialarbeiter, Visionssuche-Leiter und Initiationsmentor Coleridge Daniels ist in den Straßen von Kapstadt eine lebende Legende. Denn der ehemalige Aktivist gegen die Apartheid, spätere Manager im südafrikanischen Ölgeschäft und noch späterer Streetworker für Kapstadts obdachlose Kinder hat sein Leben der südafrikanischen Jugend gewidmet. Unter den obdachlosen Straßenkindern nennt man ihn "Mr. Shit", weil er alle von ihnen schon mal irgendwann "aus der Scheiße" geholt hat. In den letzten zehn Jahren hat er mehr als Tausend Jugendliche als Wildnisführer, Mentor und Ersatzvater in die rauhe südafrikanischen Wildnis begleitet, wo sie sich einsam fastend den Schatten ihrer Vergangenheit stellen, ihre vergessenen Potenziale feiern und sich aus der Tiefe ihres Herzens für ihr Leben entscheiden konnten: Straßenkinder, kriminelle Jugendliche aus den Gangs der Townships, Drogenabhängige und HIV-Infizierte, die damit aus eigener Kraft die Spirale der Gewalt, der Erniedrigung und Hoffnungslosigkeit verlassen konnten. Coleridge Daniels konnte unter diesen schwierigen Bedingungen als Visionssuche-Leiter und Initiations-Mentor wertvolle Erfahrungen sammeln. Seit Jahren arbeitet er zunächst als Mitarbeiter im "Rights of Passage-Programm" und mittlerweile als "Program Director" von Educo Africa eng mit Resozialisierungs-Einrichtungen, Jugendgefängnissen, Schulen und Sozialämter zusammen, die immer wieder Jugendliche schicken. Nun gibt er zum zweiten Mal im Ausland seinen Erfahrungsschatz weiter. Coleridge Daniels stammt selbst aus den Vierteln jener, mit denen er heute arbeitet. Seine Arbeit ist aus der tiefen Berührung durch die Wildnis in eigenen Visionssuchen entstanden, er selbst nennt es "die essentielle Schule von Mutter Natur". Er versteht es auf unnachahmliche Weise, seine natürliche Autorität mit Demut zu verbinden, dem Chaos des Wandels Strukturen zu geben, Klarheit mit Tiefe und Einsicht mit Humor zu vermitteln. Steven Forster, Begründer der "School of Lost Borders" in Kalifornien, wo auch Coleridge ausgebildet wurde, nennt ihn "einen außergewöhnlichen Menschen, einen sanften Mann mit Nerven aus Stahl". Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger und spirituelle "Tutor" von Educo Africa betont Coleridges "natürliche Führungskraft", mit der er "die jungen Leute ermutigt und stärkt, an sich selbst zu glauben und ihr Leben zu ändern".
Coleridge versteht sich nicht als klassischer "Lehrer", der nur sein Handwerkszeug vermittelt. Er will mit seiner großen Erfahrung in der Begleitung von übergangsriten Räume öffnen, in denen die Teilnehmer den Zauber der Arbeit im eigenen Prozess erleben können. Dabei haben in seiner Arbeit afrikanischer Gesang, Tanz und Spiel eine ebenso zentrale Rolle, wie die tiefe rituelle Würdigung des "Westens", in den er durch seine Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen einen enormen Einblick hat.
Zur Zeit wird im südafrikanischen Fernsehen ein Dokumentarfilm über sein Leben gedreht, der im Frühsommer 2006 ausgestrahlt wird.
(Text von Xenia Richard und Geseko v. Lüpke) "The way of learning" You cannot teach it, you have to feel it, you have to take it in your heart, you have to integrate it and to let it unfold out of yourself in your new way."
Coleridge Daniels